GEWICHT: 50 kg
Brüste: 75 DD Silikon
1 Stunde:120€
Fotoshooting: +60€
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Früher gab's hier schnell was auf die Fresse. Das war die ganze Zeit so, an die hundert Jahre lang: Im Scheunenviertel kriegte jeder irgendwann sein Teil, vom Militär, von der Polente, vom Ringverein, von den Roten, den Braunen, vom gesunden Volksempfinden; vom Leben hatte er's sowieso längst weg. Einst sammelte sich hier das Lumpenproletariat der Stadt. Kaschemmen und Kramläden, Nutten und Luden, Trödler und Ganoven bestimmten das Bild.
Als in den zwanziger Jahren die jüdischen Familien ihre Flucht aus dem Osten in Berlin unterbrachen - in dem tödlichen Irrtum, in den billigen Wohnungen des Scheunenviertels ein sicheres Asyl gefunden zu haben -, verwandelte sich der Kern des Quartiers in ein Schtetl: erfüllt von fremdem Trubel in schleppenden Kaftanen, von hebräischen Inschriften und dem gutturalen Jiddisch, das sich in das platteste Berlinisch mischte.
In diesem Kiez haben nacheinander die Kaiserlichen und der Mob, die Nationalsozialisten, der Krieg und die Deutsche Demokratische Republik gewütet. Die Licht-Luft-und-Sonne-Schwärmer von Weimar wollten das Scheunenviertel als »Schandfleck der Stadt« ebenso sanieren wie die Apparatschiks der Sozialistischen Einheitspartei - jeweils auf ihre Weise.
Besetzertrupps gründeten Bürgerinitiativen, Selbsthilfegruppen schlossen sich zusammen; allesamt geben sie die Kiez-Zeitung Scheinschlag heraus. In den Hackeschen Höfen, einem verlotterten Labyrinth aus Gewerbe- und Büroetagen, Wohnungen, Studios und gastronomischen Einrichtungen, haben Mitglieder der Varietetruppe »Chamäleon« einen verbauten Saal freigelegt und restauriert; die Girls üben bereits Kopfstand und Spagat; Premiere soll noch diesen Monat sein.
Unter dem Druck der Leute hatte der Stadtbezirk Berlin Mitte im Mai letzten Jahres das gesamte Scheunenviertel zum »Flächendenkmal« erklärt. Die Gefährdung des Viertels alarmierte Historiker und Künstler, Architekten, Handwerker und Geschäftsleute, Kommunalpolitiker. Sie gründeten den »Verein Stiftung Scheunenviertel« und suchen nun Leute mit Geld und Anstand, die einen »ethischen Investmentfonds« begründen.